
Einen sicheren und nachhaltigen Rückruf mit Ihrem Hund finden.
In wenigen Schritten zum sicheren und nachhaltigen Rückruf mit Ihrem Hund".
Schritt 1
Der erste Schritt besteht darin, eine exklusive Belohnung zu etablieren, die Ihr Hund ausschließlich während des Rückruftrainings erhält. Als besondere Delikatesse empfehle ich Geflügelwurst oder Leberkäse - bewährte Leckerbissen, die den Speichelfluss anregen und die Motivation Ihres Hundes enorm steigern. In mehr als zehn Jahren professioneller Hundetrainingspraxis habe ich festgestellt, dass diese Belohnungen hervorragende Ergebnisse erzielen.
**Alternativen zu Geflügelwurst oder Leberkäse sind:**.
- gekochtes Hühnerfleisch
- Halbfester Schnittkäse
- Leberwurst aus der Tube
- Oder jede andere Leckerei, die Ihrem Hund schmeckt.
Je mehr Ihr Hund diese Belohnung schätzt, desto erfolgreicher wird das Abruftraining sein!
Schritt 2
Reduzieren Sie die Futtermenge Ihres Hundes um die Menge der gewählten Belohnung. Ich empfehle Ihnen, dafür zu sorgen, dass Ihr Hund während des Trainings immer ein wenig Hunger hat - so ist er motivierter, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und sich die exklusive Belohnung zu verdienen.
Je motivierter Ihr Hund ist, desto erfolgreicher wird das Abrufen sein!
Schritt 3
Wenn Sie bereits ein Abrufsignal verwenden, das grundsätzlich funktioniert und Sie nur die letzten Feinheiten verbessern möchten, bleiben Sie bei Ihrem bisherigen Signal. Wenn Ihr Hund jedoch nur sporadisch reagiert, sollten Sie die Einführung eines neuen Rückrufsignals in Erwägung ziehen.
Wählen Sie ein Signal, das Sie deutlich, hoch und lang aussprechen können - es wirkt einladend und motivierend. Ein Beispiel wäre „Hier“ (ausgesprochen „Hiiiiier“).
Schritt 4
Achten Sie während des Trainings auf Ihre Körperhaltung, wenn Sie das neue Signal einsetzen.
- Wenden Sie sich Ihrem Hund seitlich zu - eine offene Körperhaltung signalisiert Vertrautheit und Nähe.
- Gehen Sie in die Hocke und bewegen Sie sich langsam von Ihrem Hund weg, während Sie ihn rufen.
Diese Technik wirkt sehr einladend und motivierend.
Schritt 5
Starten Sie nun das Recall-Training. Sie haben eine spezielle Belohnung ausgewählt, die Ihr Hund über alles schätzt, und sein Futter so angepasst, dass er immer motiviert ist, mit Ihnen zu arbeiten. Außerdem haben Sie ein Rückrufsignal gewählt - entweder ein bewährtes oder ein neues - und Sie wissen, wie wichtig eine offene Körperhaltung ist.
Wählen Sie für das Training einen Ort mit möglichst wenig Ablenkungen, idealerweise im Haus. Verwenden Sie einen Leckerchenbeutel, falls Sie noch keinen haben, und füllen Sie ihn mit der ausgewählten Belohnung. Lassen Sie Ihren Hund zusehen, damit er neugierig und aufgeregt wird.
Führen Sie Ihren Hund nun zu der Stelle, an der Sie mit dem ersten Abruftraining beginnen. Am besten steht er direkt vor Ihnen. Befestigen Sie den Leckerlibeutel am Gürtel, atmen Sie tief durch und bereiten Sie sich innerlich auf den ersten Abruf vor.
Der Trainingsaufbau ist wie folgt:
1. Ihr Hund richtet seine Aufmerksamkeit auf Sie und steht oder sitzt direkt vor Ihnen.
2. Sie geben Ihr Abrufzeichen (z.B. „Hier“) in einem freundlichen, hohen und langgezogenen Ton.
3. Sofort greift Ihre Hand blitzschnell in den Leckerchenbeutel und nimmt 2-3 Stückchen der Belohnung heraus.
4. machen Sie währenddessen einen Schritt rückwärts.
5. Gehen Sie seitlich in die Hocke und verschließen Sie die Belohnung mit einer Faust.
6. Ihr Hund kommt nun auf Sie und Ihre Futterhand zu.
7. Lassen Sie ihn die Belohnung langsam „erarbeiten“ - der Genuss sollte ca. 5-10 Sekunden dauern.
Trainingsauftrag für die nächsten 3 Tage:
Üben Sie 3 x täglich je 30 Rückrufe in Ihrer Wohnung, so dass Ihr Hund lernt, auf Ihr Signal ein bis zwei Schritte auf Sie zuzukommen und dann freudig belohnt zu werden.
Schritt 6
Beginnen Sie nun, mit den Distanzen zu spielen - aber immer nur in kleinen, kontrollierten Schritten, damit Ihr Hund weiterhin erfolgreich reagiert.
Trainingsauftrag für die nächsten 4 Tage:
Trainieren Sie 3 mal täglich je 30 Rückrufe im Garten oder Park in einer Umgebung mit minimalen Ablenkungen.
Schritt 7
Nach der ersten Trainingswoche haben Sie eine solide Basis geschaffen. Ihr Hund sollte das Training mit seiner speziellen Belohnung, die er sonst nie bekommt, lieben und jedes Mal sofort zu Ihnen zurückkommen.
Nun ist es an der Zeit, das Training zu intensivieren: Erhöhen Sie allmählich die Distanzen, solange Ihr Hund noch zuverlässig reagiert. Beginnen Sie mit leichten Ablenkungen wie Passanten oder anderen Hunden in der Ferne und arbeiten Sie, wenn nötig, weiter mit der Schleppleine.
Trainingsauftrag für die nächsten 7 Tage:.
Trainieren Sie 3 mal täglich je 30 Abrufe in einem Park mit leichten Ablenkungen.
Schritt 8
Nach etwa zwei Wochen Erinnerungstraining werden Sie feststellen, wie stabil Ihre Erinnerung geworden ist. Nun können Sie die Ablenkung und den Schwierigkeitsgrad allmählich erhöhen - aber immer so, dass Ihr Hund weiterhin erfolgreich reagiert.
Verbringen Sie mindestens zwei Wochen in dieser Trainingsphase, bevor Sie weitermachen. Das Endziel des Kurses ist, dass Ihr Hund auch unter stark ablenkenden Umständen (z.B. beim Spielen mit anderen Hunden, bei aufregenden Gerüchen oder in anderen ablenkenden Situationen) zuverlässig auf Ihren Rückruf reagiert.
Trainingsauftrag für die nächsten 14 Tage:
Trainieren Sie 3 mal täglich je 30 Rückrufe im Park und steigern Sie den Ablenkungsgrad langsam.
Schritt 9
Wenn Sie nach vierwöchigem Training feststellen, dass Ihr Hund auch unter starker Ablenkung zuverlässig reagiert, können Sie beginnen, die hohe Futterbelohnung langsam zu reduzieren.
Ersetzen Sie zum Beispiel jede fünfte Futterbelohnung durch ein verbales Lob wie „Gut gemacht“ oder „Super“.
Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keinem festen Schema folgt - variieren Sie den Zeitpunkt der Belohnungen. Mit der Zeit können Sie nach und nach immer mehr Futterbelohnungen durch verbale Anerkennung ersetzen, ohne dass die Qualität des Abrufs darunter leidet. In besonders herausfordernden Situationen, wie zum Beispiel beim Spielen mit anderen Hunden, sollten Sie die Futterbelohnung jedoch beibehalten und nur dosiert reduzieren.
Schritt 10
Nach weiteren sechs Wochen intensiven Trainings werden Sie in der Lage sein, die Futterbelohnung nur noch in besonderen Situationen einzusetzen. Sie haben bereits viele Futterbelohnungen nach und nach durch verbale Anerkennung ersetzt.
Im Idealfall benötigen Sie die Futterbelohnung nur noch sporadisch - zum Beispiel in Phasen, in denen Ihr Hund vielleicht etwas schlechter reagiert. Solche Phasen können auftreten, wenn Hündinnen läufig sind (was vor allem Rüden betrifft), im Sommer, wenn Grillabfälle die Motivation Ihres Hundes beeinflussen oder wenn Ihr Hund einfach eine Phase der Unaufmerksamkeit hat.
Intensivieren Sie in solchen Zeiten kurzfristig Ihr Training und Sie werden sehen, dass das Abrufen wieder optimal funktioniert.